Ich backe ja eigentlich sehr gerne, wenn auch leider viel zu wenig und wenn auch leider immer mit einer verwüsteten Küche als Resultat, was vielleicht auch einer der Gründe ist, warum ich dann doch nicht so oft backe. Und neben den einfachen Rührkuchen-Klassikern habe ich mich sogar schon mal an Cupcakes gewagt oder an einen Bienenstich mit Puddingfüllung. Und vielleicht könnt ihr euch noch erinnern, dass das schon sehr aufregend für mich war. Aber Torten?!?! Nee, so was können nur Profis, dachte ich. Bis mir dann Regina zu Weihnachten das entsprechende Equipment unter den Tannenbaum legte und mir einen Blick zu warf, der soviel hieß wie „Uschi, der Zeitpunkt ist da, du bist bereit für dein erstes Törtchen!“. Nun, und ich würde keinen Blog schreiben, wenn ich euch dieses Zauberequipment zum Gelingen eines Törtchens vorenthalten würde:
1. ein Konditormesser von Zenker zum easypeasy Durchschneiden von Tortenböden (vergesst übrigens diese Tortenschneider aus Draht von Ikea, bis jetzt hab ich von keinem gehört, dass der funktioniert)
2. einen XXL-hohen Tortenring für ganz viel Creme und viele Lagen
3. zwei Springformen mit 15cm Durchmesser
4. eine wunderhübsche Tortenplatte in Türkis von H&M (braucht man jetzt nicht unbedingt zum Torten backen, aber sie wird dich motivieren, jedes Mal, wenn du sie siehst! )
Ich als absoluter Törtchenlaie habe ja immer den meisten Respekt vor dem Durchschneiden der Tortenböden, die in meinem Kopf schon auseinander brechen, bevor ich sie überhaupt angefasst habe. Daher war es total praktisch, mit einem 15cm-Törtchen zu starten. Hier sind die Böden nämlich so klein, dass man sie nach dem Durchschneiden direkt auf eine kleines Frühstücksbrettchen schieben kann. Und so habe ich es tatsächlich geschafft, als absoluter Laie ein 4-lagiges Törtchen zu backen! Yay!
Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, habe ich mich für eine kleine Schoko-Espresso-Kalorienbombe entschieden. Wie sich auf dem Geburtstag meiner Freundin dann nachher rausstellte, kam das merkwürdigerweise vor allem bei den Männern gut an…also nur mal so nebenbei, ne? *KlimpKlimp*
Hier also mein Premieren-Schoko-Törti-4Lagen-15cmDurchmesser-Rezept :
Für den Tortenboden braucht ihr 75g Butter, 270g Weizenmehl, 60g Kakao, 1 1/2 TL Natron, 1 1/2 TL Backpulver, 250 g Zucker (ich mag es nicht so süß, wer es gerne amerikanisch mag, der sollte noch mal 50g dazu nehmen), 2 Eier, 225ml Milch, 150ml starker heißer Kaffee. Nun den Backofen auf 175 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und zwei 15er-Backformen einfetten.
Die Butter auf niedriger Stufe schmelzen und wieder abkühlen lassen. Dann Mehl, Kakao, Backpulver und Natron in eine Backschüssel sieben. Nun nacheinander Zucker, Milch, Eier, Butter und zum Schluss den Kaffee hinzugeben und zu einem glatten Teig verrühren. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber diese Reihenfolge entspricht eigentlich nicht der Routine, mit der ich sonst einen Teig zusammenrühre. Normalerweise starte ich mit der Butter, gebe dann Zucker und Eier hinzu und dann die restlichen Zutaten. Auch hatte ich beim ersten Mal Angst, der heiße Kaffee könnte irgendwas zum Gerinnen bringen. Tut er aber nicht. Und der Teig wird wundervoll fluffig und luftig. So, nun den Teig in die beiden Springformen füllen und etwa eine halbe Stunde backen. Danach auskühlen lassen und wenn er abgekühlt ist, aus der Form lösen und jeweils in der Mitte quer durchschneiden, so dass ihr insgesamt 4 Böden habt.
Während die Böden im Backofen sind, könnt ihr schonmal die Schoko-Espresso-Creme vorbereiten. Dafür braucht ihr 200g Zartbitterschokolade, 200g Butter (Zimmertemperatur), 200g Puderzucker, 60g Kakao, 1 Vanilleschote oder Vanilleextrakt und 4 EL flüssigen Kaffee (es ist sicherlich noch was vom Kaffee oben übrig). Ersteinmal müsst ihr die Schokolade im Wasserbad schmelzen. Dazu unbedingt den Soundtrack von Chocolat anmachen, sonst ist es nur halb so schön! Danach die Butter in einer Schüssel schaumig rühren und danach den Puderzucker und den Kakao in mehreren Teilen darunter mischen, bis eine glatte Masse entsteht. Nun die geschmolzene und etwas abgekühlte Schokolade dazu geben, weiter rühren, das Mark der Vanille dazu, weiter rühren, abschließend den Kaffee hinzugeben, weiter rühren, und TADAAAA, da ist sie, eure glatte und glänzende Schoko-Espresso-Creme.
Nun legt ihr den ersten der 4 Böden auf die Tortenplatte, bestreicht ihn mit der Creme, legt den zweiten darauf und so weiter. Am besten hat das bei mir mit einem einfachen Buttermesser geklappt. Abschließend das ganze Törtchen gleichmäßig mit der Creme bestreichen. Hier habe ich dann einen Löffel genutzt, in dem ich ihn locker an die Creme gehalten habe und die Tortenplatte mit der anderen Hand gedreht habe. Bei mir kamen dann noch kleine Schokoherzchen darauf, ein anderes Mal habe ich sie aber auch einfach „nackig“ gelassen. Der Zeitpunkt für aufwendige Spritztechniken oder Fondant ist dann doch noch nicht gekommen, hihi. Anschließend müsst ihr das Törtchen noch kühlen, damit die Creme ein wenig fest werden kann.
Vielleicht konnte ich ja die ein oder andere Törtchenbackverweigerin überzeugen – der Zeitpunkt ist gekommen! Traut euch!
Adieu und bis bald,
Eure Uschi
P.S.: Bitte entschuldigt, dass ich euch kein schönes Bild des Innenlebens anbieten kann – dafür war das Törtchen leider zu schnell weg. Mmmmmhhhhh…